Anonymisierte Bewerbungsverfahren

BVV Mitte von Berlin

20.10.2022

Fraktion DIE LINKE

Antrag

Anonymisierte Bewerbungsverfahren

Das Bezirksamt wird ersucht, künftig bei Stellenbesetzungen und der Vergabe von Ausbildungsplätzen anonymisierte Bewerbungsverfahren durchzuführen. Der BVV ist über die Erfahrungen mit diesem Verfahren ein Jahr nach dessen Einführung zu berichten.

Begründung:

Dabei werden die personenbezogenen Angaben wie Name, Alter, Geschlecht oder ethnische Herkunft nicht angegeben. Eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erfolgt allein aufgrund der anonymisierten, qualifikationsbezogenen Angaben. Eine Benachteiligung im späteren Bewerbungsverlauf ist zwar trotzdem möglich, die Gefahr einer unbewussten Diskriminierung in der ersten Stufe wird allerdings deutlich vermindert. Das anonymisierte Bewerbungsverfahren fördert die soziale Vielfalt auf dem Arbeitsmarkt und ist eine vertrauensbildende Maßnahme für Menschen, die bereits Diskriminierung erlebt haben. Diverse Studien belegen, dass die Anonymität den Fokus rein auf die Qualifikationen der Bewerber*innen lenkt und zu mehr Chancengerechtigkeit beiträgt.

Auch das BA Mitte sollte deshalb dieses Verfahren anwenden, um so eine Vorbildfunktion einzunehmen und nach außen glaubwürdig für die Anwendung werben zu können.

 

Berlin, 20.10.2022

Sanehy, Diedrich, Seyhun und die anderen Mitglieder der Fraktion DIE LINKE