Antrag zur Errichtung einer Gedenktafel für Mohammed „Momo“ A. im Monbijoupark.
Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Das Bezirksamt wird ersucht, in Zusammenarbeit mit dem Verein Moabit Hilft im Monbijoupark eine Gedenktafel für den 13-jährigen Mohammed „Momo“ A. aufzustellen, der am 31. Oktober 2020 Opfer einer tödlichen Messerattacke wurde. Diese Gedenktafel soll sowohl an den tragischen Verlust eines Kindes erinnern, als auch ein deutliches Zeichen gegen rassistische Gewalt und Diskriminierung setzen.
Begründung:
Am 31. Oktober 2020 wurde Mohammed A., ein syrischstämmiger Junge, im Monbijoupark brutal angegriffen und tödlich verletzt. Der Täter, ein 41-jähriger Mann, attackierte ihn nach einem Zwischenfall ohne jegliche Provokation von Mohammeds Seite. Nach dem ersten Verfahren wurde der Täter wegen Totschlags verurteilt, aber die Eltern legten Revision ein. In einem zweiten Verfahren wurde er schließlich wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, da der Bundesgerichtshof niedrige Beweggründe als Tatmotiv feststellte.
Während des Prozesses wurde deutlich, dass die Tat auch von rassistischen Motiven geprägt war. Der Täter beschimpfte Mohammed wiederholt als „arabischen Hurensohn“ und machte damit seine feindselige Haltung gegenüber Menschen arabischer Herkunft deutlich. Auch wenn diese Äußerungen erst nach der Tat fielen, unterstreichen sie die rassistische Gesinnung, die zur Eskalation der Gewalt geführt hat.
Die Familie von Mohammed ist durch diesen Verlust tief traumatisiert. In ihrer Ansprache vor Gericht machten die Eltern klar, dass der Mord nicht nur ihr Leben, sondern das gesamte Leben ihrer Familie unwiederbringlich verändert hat. Dieser unvorstellbare Verlust hat in ihrem Alltag tiefe Spuren hinterlassen und zeigt, wie verheerend die Folgen von rassistischer Gewalt für die Betroffenen sein können.
Seit ihrer Ankunft in Berlin war den Verein Moabit Hilft ein wichtiger Bezugspunkt für die Familie von Mohammed. Von Beginn an standen den Verein der Familie nicht nur im Asylverfahren beratend zur Seite, sondern unterstützten sie auch in vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens. Dazu gehörten unter anderem die Organisation von Sprachkursen, die Wohnungssuche und die Integration der Kinder in das Schulsystem. Besonders Mohammed war uns sehr verbunden, da er über unsere Initiative auch ein Praktikum in dem Verein absolvierte. Über die Jahre hinweg entwickelte sich ein enges Vertrauensverhältnis zwischen den Verein und der Familie, die uns als wichtige Stütze in ihrer neuen Umgebung sah. Daher sollte der Verein Moabit Hilft an der Umsetzung beteiligt werden.
Mit der Errichtung dieser Gedenktafel möchten wir an Mohammed A. erinnern und die Notwendigkeit betonen, sich aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Sie soll als Mahnmal gegen rassistische Gewalt im Monbijoupark stehen und die Menschen dazu auffordern, der Opfer solcher Taten zu gedenken und gleichzeitig Verantwortung für den Kampf gegen Hass und Diskriminierung zu übernehmen.