Wer duale Ausbildung sucht, soll sie auch erhalten!

BVV Mitte von Berlin

09.12.2019

Fraktion DIE LINKE

 

Antrag

Wer duale Ausbildung sucht, soll sie auch erhalten!

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht,

  1. Gemeinsam mit dem Jobcenter Mitte und der Jugendberufsagentur einen „Runden Tisch duale Ausbildung in Mitte“ einzurichten, der sich kontinuierlich darum bemüht, mehr duale Ausbildungsplätze für junge Menschen in unserem Bezirk zur Verfügung zu stellen, die die Schule verlassen und eine duale Ausbildung suchen. Ziel muss sein, dass alle Bewerber*innen für eine duale Ausbildung diese auch zeitnah erhalten. Gleichzeitig sollte sich der „Runde Tisch“ bemühen, das Interesse an einer dualen Ausbildung schon in den Schulen des Bezirks zu erhöhen und zu fördern.

  2. Zu den Beratungen und ggf. Veranstaltungen dieses runden Tisches soll öffentlich geworben werden und alle Unternehmen im Bezirk, ihre Verbände und die Kammern eingeladen werden. Ebenfalls eingeladen werden sollen die Unternehmensnetzwerke im Bezirk, die öffentlichen Unternehmen des Landes und des Bundes, die in Mitte Bezirk vertreten sind, sowie die bezirklichen Einrichtungen und Ämter.

  3. Der BVV ist bis auf weiteres jährlich zum 1. Oktober zu berichten, wie viele Jugendliche in dem jeweiligen Jahr die Schule verlassen und um eine duale Ausbildung nachgesucht haben und wie viele davon eine duale Ausbildung auch antreten konnten.

 

Begründung:

In seiner Antwort auf die schriftliche Anfrage 0747/V hat das Bezirksamt berichtet, dass in den letzten drei Jahren sich zwischen 1.678 (2018) und 1.722 (2017) Jugendliche bei der Jugendberufsagentur um eine duale Ausbildung beworben haben. Zum Ende des jeweiligen Jahres waren 600 (2017 und 2018) bzw. 657 (2019) Jugendliche unversorgt, d.h. hatten keinen Ausbildungsplatz erhalten. Das bedeutet, dass in jedem der letzten drei Jahren im Schnitt mehr als ein Drittel der Jugendlichen, die sich um eine duale Ausbildung beworben haben, keine solche Ausbildung erhielten und sich damit auf dem Arbeitsmarkt nur als unqualifizierte Helfer*innen bewerben konnten. Die berufliche Zukunft der jungen Generation zu sichern, muss Priorität für das Bezirksamt sein. Das erfordert besondere Anstrengungen und ein höhere Aufmerksamkeit für dieses Thema in der bezirklichen Politik.

 

Rüdiger Lötzer,

sowie die anderen Mitglieder der Fraktion DIE LINKE