Bezirkliches Gedenken an das Novemberpogrom – Nie wieder!

Das Gedenken an das Novemberpogrom vom 9./10. November 1938 fand in unserem Bezirk dieses Jahr am Montag, den 11. November statt. Wir waren am Gedenkort Güterbahnhof Moabit, beim Mahnmal Levetzowstraße, der Veranstaltung des Jüdischen Krankenhauses und dem Gedenkstein für die Synagogengemeinde Adass Jisroel am Siegmundshof und der traditionellen Aufführung von Schüler*innen im Grips-Theater am 13. November dabei und haben unsere Kränze niedergelegt.

Erinnern bedeutet mehr als nur Gedenktage und Reden. Es heißt, sich aktiv gegen Hass und Hetze zu stellen, auch jenseits der offiziellen Gedenkveranstaltungen. Die Frage "Wie konnte es jemals so weit kommen?" stellt sich längst nicht mehr – wir sehen immer wieder die gleichen Muster: Antisemitische Gewalt wird als "Reaktion" auf angebliche "Vergehen der Juden" gerechtfertigt.

Heute, wie damals, erleben wir, wie dieser Hass in Gewalt umschlägt – sei es durch Angriffe auf Synagogen, Mahnmale oder die körperliche und verbale Gewalt gegen jüdische Menschen, wie letzte Woche in Amsterdam.

Was die Novemberpogrome 1938 möglich gemacht hat, sehen wir auch heute: Antisemitische Gewalt wird wieder gefeiert, geleugnet und entschuldigt.

Damals schauten viele tatenlos zu, als jüdische Nachbarn ermordet und Synagogen zerstört wurden. "Nie wieder" bedeutet, uns an diese dunkle Zeit zu erinnern und dem Hass entschieden entgegenzutreten – heute und immer.