Orange Day 2024 in Mitte

Seit 1991 begeht die UN den “Orange Day” – den Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Heute – 33 Jahre später – ist dieser Tag noch genauso aktuell und notwendig wie damals!

Inzwischen wurden Verbesserungen erreicht, um Frauen vor Gewalt zu schützen und für Prävention zu sorgen, wie die staatliche Förderung von Frauenhäusern und Beratungsstellen. Die Frauenhäuser sollen weiter gefördert werden, doch die essenzielle Versorgung von Frauen und Mädchen ist aktuell trotzdem von Kürzungen bedroht.

Gestrichen werden soll, u.a. Entschädigungszahlungen für Betroffene von häuslicher Gewalt und queere Jugendzentren, die auch für queere und trans Mädchen und nichtbinäre junge Menschen eine wichtige Anlaufstelle sind. Das sind Rettungsanker für Menschen, die ausgeschlossen und an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Und die Kürzungskoalition im Berliner Senat will diese Angebote restlos streichen. Das geht gar nicht!

Gerade am Orange Day hören wir besonders viel darüber, wie wichtig der Kampf gegen frauenfeindliche Gewalt ist. Doch wenn es um konkrete Maßnahmen geht, soll es bloß nichts kosten. Und an viele Frauen und Mädchen, die besonders stark gefährdet sind, wird auch an Tagen wie heute viel zu wenig gedacht. Denn:

  • Was ist mit geflüchteten Frauen, die trotz Gefahr aus Schutzhäusern abgeschoben werden?
  • Was ist mit trans Frauen und Mädchen, deren Schutzräume gerade akut bedroht sind?
  • Was ist mit allen, die immer noch nicht frei über ihre eigenen Körper entscheiden können, weil Abtreibung weiterhin nicht legalisiert sind?
  • Was ist mit der Trostfrauenstatue – einem Mahnmal gegen sexualisierte Gewalt in Kriegen – die nach wie vor vom Abriss bedroht ist?
  • Was ist mit den 28 Femiziden, die allein in diesem Jahr in Berlin begangen wurden?

Damit es nach dem „Orange Day“ nicht nur bei Worten bleibt, brauchen wir endlich eine dauerhafte und ausreichende Finanzierung für konkrete Schutz- und Empowerment-Angebote und bessere Gesetze.

Dafür kämpfen wir gemeinsam weiter – gegen Kürzungen, für den Schutz von Frauen und Mädchen, für die Umsetzung der Istanbul-Konvention, für Selbstbestimmung und eine gerechte Zukunft für alle!