Angemessenes Gedenken an dem ehemaligen Gewerkschaftshaus am Engeldamm schaffen

BVV Mitte von Berlin

20.10.2022

Fraktion DIE LINKE

Antrag

Angemessenes Gedenken an dem ehemaligen Gewerkschaftshaus am Engeldamm schaffen

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, eine größere Gedenk- bzw. Informationstafel über Leo Arons am ehemaligen Gewerkschaftshaus am Engeldamm (Gebäude Engeldamm 62-64) zu schaffen.

Auf dieser soll der geschichtliche Hintergrund des Gewerkschaftshauses und das Gedenken an Arons als Person dargestellt werden.

Darüber hinaus wird das Bezirksamt erbeten ein angemessenes Gedenken an die Stürmung des Gewerkschaftshauses durch die Nationalsozialisten zu schaffen.

Hierzu soll der Bürgerverein Luisenstadt kontaktiert und mit einbezogen werden.

Begründung:

Martin Leo Arons wurde am 15. Februar 1860 in Berlin geboren und starb am 10. Oktober 1919.

Er war Physiker und sozialdemokratischer Politiker. Als Wissenschaftler entwickelte er 1892 eine Quecksilberdampflampe (auch Aronssche Röhre genannt), die später von der AEG unter dem Namen „Dr. Arons-Quecksilberdampflampe“ vermarktet wurde.

Aus seinem Privatvermögen finanzierte er das erste Berliner Gewerkschaftshaus – das Gewerkschaftshaus am Engeldamm. Auf eigenen Wunsch wurde er auch hier begraben. Das Grab wurde jedoch nach der Erstürmung der Gewerkschaftshäuser durch die Nationalsozialisten von ebendiesen zerstört. Da unklar ist, wo genau die Gebeine unter dem Gelände des ehemaligen Gewerkschaftshauses liegen und es kein richtiges Grab gibt, ist es von großer Bedeutung ein allgemeines, aber angemessenes Gedenken an Martin Leo Arons zu schaffen. Die aktuelle Tafel ist leider sehr klein und wird der Bedeutung von Arons in der Arbeiter*innen- und Gewerkschaftsgeschichte nicht gerecht – vor allem angesichts dessen, dass es kein offizielles Grab gibt.

Da das Gebäude am Engeldamm 62-64 ein wichtiger Ort deutscher Gewerkschaftsgeschichte ist, ist dies auch ein geeigneter Ort, um an die Repressionen der Gewerkschaften durch den Nationalsozialismus zu erinnern. Aus diesem Grund sollte an dem ehemaligen Gewerkschaftshaus auch ein solches Gedenken stattfinden und geschaffen werden.

 

Berlin, 20.10.2022

Sanehy, Diedrich und die anderen Mitglieder der Fraktion DIE LINKE