Auf aktuelle Entwicklungen reagieren - Wedding und Gesundbrunnen in der Drogenhilfe zusammen denken!

Das Bezirksamt wird ersucht, auf die aktuellen Entwicklungen in Bezug auf den Drogenkonsum und die neue räumliche Verlagerung des Drogenkonsums und des Aufenthalts von suchtkranken Menschen auf den Nauener Platz, die Osloer Straße und den Leopoldplatz zu reagieren.

Zu diesem Zweck wird das Bezirksamt ersucht, sich bei den zuständigen Stellen des Senats dafür einzusetzen, dass das derzeit am Leopoldplatz eingesetzte Drogenkonsummobil auch am Nauener Platz und in der Osloer Straße eingesetzt werden kann. Als Übergangslösung wird das Bezirksamt ersucht, Fixpunkt zu beauftragen, neben dem Leopoldplatz auch an der Osloer Straße und am Nauener Platz verstärkt aufsuchende Sozialarbeit mit dem Lastenrad zu leisten und damit räumlich zu entzerren (Kita, Haus der Familie, Haus der Jugend).

Das Bezirksamt wird darüber hinaus ersucht, sich für die Aufstellung von temporären Toiletten und weitere Maßnahmen zur Verbesserung der hygienischen Situation am Nauener Platz und in der Osloer Straße einzusetzen sowie zu prüfen, ob die Kiezhausmeister*innen am Leopoldplatz auch die Gebiete an der Osloer Straße und Nauener Platz abdecken kann. Darüber hinaus sind Überlegungen anzustellen, wie Bürger*innenbeteiligungsformate wie der Runde Tisch Leopoldplatz auch in Richtung Nauener Platz und Osloer Straße ausgeweitet werden können - z.B. eine breitere Bewerbung des Runden Tisches, ein engerer Sitzungsrhythmus, ggf. die Prüfung von rotierenden Sitzungsorten mit längeren Öffnungszeiten, eine Umbenennung des “Runden Tisches Leopoldplatz” oder zusätzliche Beteiligungsformate, um der neuen Situation gerecht zu werden.

Durch die veränderte Aufenthaltssituation der suchtkranken Menschen müssen die Orte nun stärker zusammengedacht und der Leopoldplatz bis zur Osloer Straße als Gesamtkomplex betrachtet werden.

Begründung:

Durch polizeiliche Kontrollen und dadurch erschwerte Bedingungen für die Drogenhilfe am Leopoldplatz, den Konsumierenden tatsächlich zu helfen, hat eine räumliche Verlagerung des Drogenkonsums in die Seitenstraßen und an benachbarte Orte - die Osloer Straße und den Nauener Platz -  stattgefunden. Es ist von großer Bedeutung jetzt nicht die gleichen Fehler wie am Leopoldplatz zu wiederholen. Hilfe statt Verdrängung!