„Berliner Mischung“ - wohnortnahes Gewerbe im Bezirk erhalten und ausbauen

BVV Mitte von Berlin

11.06.2018

Fraktion DIE LINKE

 

Antrag

 

Berliner Mischung“ - wohnortnahes Gewerbe im Bezirk erhalten und ausbauen

 

Die BVV möge beschließen:

Das Bezirksamt wird aufgefordert,

  1. eine Übersicht über die bestehenden Gewerbegebiete und Gewerbehöfe in Mitte, die Chancen und Risiken für diese Gebiete und Höfe durch die steigende Nachfrage nach Wohnraum und anderer sozialer Infrastruktur zu erstellen und in enger Abstimmung insbesondere mit den kleinen Gewerbetreibenden und den Nutzern im Umfeld Maßnahmen zum Erhalt und Ausbau dieser Gewerbegebiete und Höfe und zur Vermeidung und Eindämmung von Nutzungskonflikten zu entwickeln;

  2. gemeinsam mit dem Senat bei der Neufassung des STEP, aber auch bei anderen Planungen auf Landesebene darauf zu achten, dass die Gewerbegebiete und Gewerbehöfe in Mitte auch bei wachsender Verdichtung gesichert und weiter ausgebaut werden, um die „Berliner Mischung“ von Wohnen und Arbeiten im Nahraum auch in Zukunft in unserem Bezirk zu erhalten;

  3. mit den Kammern und Verbänden der Unternehmen, insbesondere der kleinen Gewerbetreibenden, der Kunst- und Kulturschaffenden und anderer Selbständiger im Bezirk sowie dem dem Unternehmensnetzwerk Mitte usw. unter aktiver Mitwirkung des Wirtschaftsausschusses der BVV einen regelmäßigen Abstimmungs- und Beratungsprozess einzurichten, um Risiken für Gewerbegebiete und Gewerbehöfe frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern und so steigenden Gewerbemieten gerade für kleine und mittlere Unternehmen (bis 50 Beschäftigte) , für Handwerker*innen, Gewerbetreibende, Kunst- und Kulturschaffenden usw. aktiv entgegen zu wirken und auch für die Zukunft ausreichende bezahlbare Räume und Flächen für diese Zielgruppen zu erhalten und auszubauen;

  4. dabei auch die Industrieflächen und großen Gewerbeflächen im Bezirk (Huttenstraße, Sickingenstraße, Großmarkt usw.) gemeinsam mit dem Senat zu sichern und weiter auszubauen, um die dort befindlichen Arbeitsplätze sichern zu helfen;

  5. in einen Dialog mit dem Berliner Senat einzutreten, um den Wegfall der GSG als wichtigem Akteur auf diesem Gebiet durch die Gewinnung und Sicherung anderer professioneller Akteure wie zum Beispiel der WISTA auszugleichen.

 

 

 

Begründung:

 

 

Mit der Verdichtung der Stadt, steigenden Mieten für Wohnraum, der wachsenden Nachfrage nach sozialer Infrastruktur wie Kitas, Schulen usw. steigt auch der Druck auf Gewerbegebiete und das Risiko, dass diese durch die Konkurrenz mit Wohngebieten und durch steigende Gewerbemieten verdrängt werden. Damit gerät die „Berliner Mischung“ von Wohnen und Arbeiten in enger Nachbarschaft in Gefahr, das Risiko, dass Gewerbe aus der Innenstadt an den Stadtrand und ins Umland verdrängt wird, nimmt zu. Dem sollte der Bezirk aktiv entgegenwirken, um den Vorteil der kurzen Wege zwischen Wohnen und Arbeiten im Bezirk sowie eine gesunde Mischung von Wohnen, sozialer und kultureller Infrastruktur und Arbeiten im Bezirk zu erhalten und die Arbeitsplätze aller Beteiligten möglichst zu erhalten und auszubauen.

 

 

Anett Vietzke, Rüdiger Lötzer,

sowie die anderen Mitglieder der Fraktion DIE LINKE