Gedenken Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus

Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit bietet derzeit zwei Datenbanken zu Zwangslagern in Berlin und Umgebung an, die derzeit rund 1.400 verifizierte Standorte umfassen. Im Berliner Stadtraum waren das rund 3.000 Zwangsarbeiterlager, in denen circa 500.000 Menschen ausgebeutet wurden. Viele von ihnen überlebten das nicht.

Auf der Webseite des Dokumentationszentrums heißt es:

„Unter den Augen der deutschen Zivilbevölkerung arbeiteten sie in allen Bereichen der Gesellschaft – in großen, mittleren und kleinen Firmen, in allen Branchen – von der Tischlerei, Bäckerei, Brauerei bis zum Bekleidungsgeschäft, in kommunalen Einrichtungen wie der Müllabfuhr und in der Landwirtschaft, auf kirchlichen Friedhöfen, bis hin zu Privathaushalten.“

 

Wir fragen das Bezirksamt:

  1. Welches Konzept für ein angemessenes und einem Bildungsauftrag verpflichtetes Gedenken zum Thema Zwangsarbeit während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt der Bezirk?
  2. Wenn es kein Konzept gibt: Plant der Bezirk, ein solches Konzept für Erinnerung, Gedenken und Bildung aufzulegen?
  3. An welchen Orten und in welcher Form (bitte um Auflistung) im Bezirk wird gegenwärtig im öffentlichen und für alle zugänglichen Raum der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter gedacht?
  4. Gedenkt der Bezirk, weitere Orte kenntlich zu machen, an denen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter untergebracht/eingesperrt waren, bzw. Zwangsarbeit leisten mussten?
  5. Mit wem kooperiert der Bezirk oder gedenkt der Bezirk zu kooperieren, um dieses wichtige Thema weiter historisch aufzuarbeiten und im Sinne einer demokratischen Geschichtsbildung öffentlich kenntlich zu machen? Gibt es im Bezirk eine Kommission „Gedenkorte“ oder etwas Vergleichbares?

 

Sanehy, Diederich

und die anderen Mitglieder der Fraktion Die Linke