Gedenktafel für die Opfer und den Widerstand gegen das NS-Regime auf dem Friedhof an der Seestraße

BVV Mitte von Berlin

10.05.2021

Fraktion DIE LINKE

 

Antrag

 

Gedenktafel für die Opfer und den Widerstand gegen das NS-Regime auf dem Friedhof an der Seestraße

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht,

  1. Auf dem Friedhof an der Seestraße in räumlicher Nähe zu der Bodentafel für die 295 Opfer des NS-Regimes eine Gedenkstele ähnlich der für die Opfer des 17. Juni aufzustellen, um der Opfer und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime, die dort beerdigt sind, angemessen zu gedenken. Text und Form der Tafel sollen nach Abstimmung mit Historikern und mit der NS-Geschichte im Bezirk befassten Vereinen und Arbeitskreisen erstellt und dem zuständigen Ausschuss der BVV vor der Errichtung noch einmal vorgelegt werden zur Billigung.
  1. Den Eingangsbereich des Friedhofs mit den dortigen Gräbern von Widerstandskämpfern und Opfern des NS-Regimes sowie das russische Ehrenmal an der Straße des 17. Juni künftig in die Gedenkaktivitäten des Bezirks am 8. Mai angemessen einzubeziehen und dort mindestens jährlich einen Kranz oder ein Blumengebinde am 8. Mai niederzulegen.

 

 

Begründung:

Die bisher im Eingangsbereich des Friedhofs liegenden Tafeln nennen nur die Namen und die Zahl der Opfer. Inzwischen ist deutlich mehr darüber bekannt, dass viele in Plötzensee hingerichtet wurden z.B., wo und wie der bezirkliche Widerstand von SPD, KPD, Rote Kapelle, Staufenberg u.a. stattfand und woher die anderen Opfer kamen, an die die Bodentafeln im Eingangsbereich erinnern. Eine Stele, die diesen Widerstand im Bezirk skizziert und ehrt, ist deshalb jetzt möglich und angemessen.

Dass der Friedhof an der Seestraße und das russische Ehrenmal an der Straße des 17. Juni in das Gedenken des Bezirks am 8. Mai einbezogen werden sollte, bedarf keiner weiteren Begründung.

 

Thilo Urchs, Rüdiger Lötzer

sowie die anderen Mitglieder der Fraktion DIE LINKE