Keine Verdrängung von Vereinen am Poststadion

BVV Mitte von Berlin

15.02.2021

Fraktion DIE LINKE

 

Dringlicher Antrag

 

Keine Verdrängung von Vereinen am Poststadion

(neue Fassung aus der BVV)

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht,allen Pläne eine Absage zu erteilen, die vorsehen, dass ein weiterer höherklassiger Verein Zugang zum Poststadion erhält, wenn dadurch die bisher bestehenden dort aktiven und im Kiez verankerten und sozial engagierten Vereine beeinträchtigt oder sogar verdrängt würden. Das Bezirksamt soll dabei soweit es möglich ist, bei Entscheidungen zu weiteren Nutzungen und Nutzern, die zu Verdrängungen und größeren Einschränkungen von bisher aktiven Vereinen des Poststadions führen könnten den Bezirkssportbund, den BVV-Sportausschuss und die betroffenen Vereine im Poststadion miteinbeziehen.

 

 

 

Begründung auch der Dringlichkeit:

 

Erst am 12.02.2021 haben sich Vereine des Poststadions mit ihrer gemeinsamen Erklärung zu den Plänen des FC Viktoria 89 an uns gewandt, weshalb eine fristgerechte Einbringung nicht möglich war.

Der FC Viktoria 89 hat öffentlich in der Fußball Woche und im Sport im Osten bekannt gegeben, dass sie unter anderem das Poststadion als Heimspielstätte in Betracht ziehen, um den Lizenzanforderungen der dritten Liga gerecht zu werden.

Die bisher im Poststadion ansässigen 16 Vereine befürchten nun, dass das ihre Entwicklung im Poststadion nachhaltig negativ beeinflussen wird. Jetzt einen neuen Verein als Drittligisten ins Poststadion zu lassen würde die Gefahr einer Verdrängung der alteingesessenen Vereine mit sich bringen, die dort im Kiez verankert sind und sich auch stark sozial engagieren. Diese Verankerung und das soziale Engagement der bereits vorhandenen Vereine wäre durch einen weiteren Verein gefährdet, der durch seine Höherklassigkeit auf mehr Nutzungsansprüche pochen könnte. Zusätzlich kommen im Spielbetrieb der 3. Liga noch Sicherheitsaspekte hinzu, die es anderen Vereinen unmöglich machen würden, bei Hochrisikospielen an diesen Wochenenden überhaupt das Stadion nutzen zu können, was die Verdrängungseffekte gegenüber den alteingesessenen Vereinen noch verstärken würde.

Zudem würde der Rasen im Stadion einer übermäßigen Belastung ausgesetzt, wenn ein weiterer Verein hinzukommt. Bereits jetzt gibt es vier Vereine, die den Hauptplatz im Poststadion nutzen (Berliner AK, Leichtathleten des ASV, Berlin Adler und der SV Lichtenberg) und gerade so eine Balance gemeinsam mit dem Sportamt geschaffen, die den Rasen in einem guten Zustand erhält. Ein weiterer Hauptnutzer würde diese Balance stören und der Rasenfläche langfristig schaden.

Es ist unsere Aufgabe als Bezirksverordnetenversammlung die Existenz unserer lokalen im Kiez verankerten Vereine, die sich unter anderem auch durch ihr großes soziales Engagement auszeichnen, zu schützen und zu erhalten.

Die Vereine im Poststadion stellen eine Bereicherung für den Bezirk da und wir sollten alles unternehmen, um sie nicht zu gefährden oder zu verdrängen.

 

Andreas Böttger,

sowie die anderen Mitglieder der Fraktion DIE LINKE