Kunst und Kultur sind kein Kürprogramm

BVV Mitte von Berlin

08.06.2020

Fraktion DIE LINKE

 

Antrag

 

Kunst und Kultur sind kein Kürprogramm

 

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, nach der coronapandemiebedingten kulturellen Zwangspause die Lockerungen der Kontaktbeschränkungen sowie die Belebung des öffentlichen Lebens zu nutzen für die Wiederbelebung der Kunst und Kultur im Bezirk, insbesondere der freien Tanz- und Theaterszene.

Das Bezirksamt möge amtsübergreifende Anstrengungen unternehmen, um den in ihrer Existenz bedrohten freien Theatergruppen so unbürokratisch und so schnell wie nur möglich alle notwendige Hilfe zukommen zu lassen, damit diese so schnell wie möglich und so sicher wie nötig ihren Spielbetrieb und sonstige Aktivitäten wieder aufnehmen können.

Veranstalter von open-air-Veranstaltungen sollen prioritär beraten, deren Anträge zügig bearbeitet und genehmigt werden, sofern rechtliche Gründe nicht zwingend dagegen sprechen. (im Zweifel für die/den Antragsteller*in)

Sofern ein pandemiegerechtes und geprüftes Konzept für Theater- und Tanzveranstaltungen im Monbijoupark vorliegt, soll dort auf der Grundlage des BVV-Beschlusses 1615/V noch in dieser Sommersaison Theater und Tanz ermöglicht werden.

 

 

 

Begründung:

 

Die Einzigartigkeit Berlins baut unter anderem auf der einzigartigen freien Kunst- und Kulturszene dieser Stadt, die ihr Herz in Mitte hat. Die pandemiebedingte kulturelle Zwangspause stürzte diese Szene in eine höchst dramatische, existenzbedrohende Krise. Die Senatsverwaltung für Kultur und Europa hat für die kleinen und mittleren Kulturbetriebe ein Corona-Soforthilfepaket mit einem Umfang von 30 Millionen Euro geschnürt. Geld allein macht nicht glücklich. Deshalb muss der Bezirk anders helfend tätig werden, z. B. mit wohlwollenden und zügigen Genehmigungen für temporäre Zwischennutzungen auf öffentlichen Flächen.

Land und Bezirk dürfen nichts unversucht lassen, dem drohenden Verlust der freien Theaterszene entgegenzuwirken.

Den vielen wohlmeinenden und mitfühlenden Worten der vergangenen Wochen müssen Taten folgen, damit Erstere nicht zu leeren Hülsen verkommen. Kunst und Kultur ist Pflicht, keine Kür!

 

 

 

Thilo Urchs,

sowie die anderen Mitglieder der Fraktion DIE LINKE