Zustände am Poststadion verbessern

BVV Mitte von Berlin

15.09.2020

Fraktion DIE LINKE

 

Dringl. Antrag

 

Zustände am Poststadion verbessern

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht,die Problemfelder die es am Poststadion gibt, zu beheben. Dazu gehören unter anderem Vandalismus; Gruppen, die die Plätze ohne Anmeldung belegen und aggressiv werden, wenn sie drauf angesprochen werden, ungesicherte Baustellenablagen, nicht fertiggestellte Spielplätze und Vermüllung durch Fremde sowie Überbelegung der Spielstätten.

Zu ergreifende Maßnahmen wären:

  1. Die Tore und Zufahrten zum Poststadion in der Zeit von 22:30 bis 6 Uhr abzuschließen (bzw. dann abzuschließen, wenn die Platzwarte nicht auf dem Platz sind) und so Unbefugten den Zutritt zum Poststadion zu erschweren.
  2. Die Tore, die von den Vereinen und angemeldeten Sportgruppen normalerweise nicht genutzt werden, auch tagsüber geschlossen zu halten. Das soll verhindern, dass Dritte die Sportstätten überqueren, während dort Training stattfindet. Außerdem soll so verhindert werden, dass vor allem die Plätze 1 und 2 als Abkürzungen von Fahrradfahrern und E-Rollern verwendet werden. Es sind bereits sichtbare Fahrradspuren und Spuren von E-Rollern auf den Kunstrasenplätzen zu sehen.
  3. Auf dem Gelände befindliche Baustellenablagen und Schrottablagerungen sind zu sichern.
  4. Sich bei der BIM dafür einsetzen, dass der Jugendplatz hergerichtet wird.
  5. Mit der Sanierung des Platzes Tenne 2 zu beginnen.
  6. Dafür Sorge zu tragen, dass Vereine und Sportgruppen, die Zeiten auf den Sportstätten ordnungsgemäß angemeldet haben, diese auch nutzen können und nicht durch Gruppen verdrängt werden, die keine Zeiten angemeldet haben und aggressiv reagieren, wenn sie darauf angesprochen werden und häufig den Platz vermüllt zurücklassen. Dazu könnte eine bessere Aufteilung der Platzwarte in Absprache mit den dort ansässigen Vereinen geschehen.
  7. Ein nachhaltiges Müllkonzept für das Poststadion auszuarbeiten.
  8. Die einzelnen Spielfelder ausreichend mit Toren auszustatten.
  9. Zu prüfen ob die Vergabe der Sportstätten an Kinder- und Jugendmannschaften in der Zeit von 18:30 bis 20 Uhr bevorzugt geschehen kann und z.B. Betriebssportgruppen auf spätere Zeiten zu verlegen.

 

Begründung der Dringlichkeit:

Die Fraktion wurde auf die ganzen Missstände erst am 15.09. bei einem Gespräch mit dem Berliner AK drauf aufmerksam gemacht, darum konnte der Antrag nicht fristgerecht eingebracht werden.

 

Begründung:

 

Während die Coronakrise wütet, sind Sportvereine bereits stark unter Druck, auch finanziellen. Darum wäre es gut, die Problemfelder auf dem Poststadion zu lösen, um weitere Belastungen für die Vereine dort zu verringern.

Bei einer Begehung vor Ort wurden mehrere Problemfelder sichtbar:

 

Zu 1: Alle Netze auf allen Feldern an den Toren wurden durch Vandalismus beschädigt und lassen sich teilweise nicht mehr flicken. Es besteht die Gefahr, dass Schiedsrichter sich weigern, Spiele deswegen anzupfeifen. Der Ersatz solcher Netze kostet ca. 100€. Das sind allein Schäden für die dort ansässigen Vereine in Höhe von 2000€. Ein schließen der Tore zum Poststadion in den Nachstunden kann dieses Problem verringern, ist leicht umsetzbar und verursacht keine zusätzlichen Kosten.

 

Zu 2: Es waren deutliche Spuren von Fahrradreifen auf den Plätzen 2 und 3 sichtbar, die von Personen stammen, die die offenen Tore des Poststadions als Einladung begreifen, über die Spielfelder als Abkürzungen zu gehen. Dadurch werden die Plätze noch weiter in Mitleidenschaft gezogen.

 

Zu 3: Desweiteren waren ungesicherte Baustellen- und Schrott?-Ablagen sichtbar.

 

Zu 6: Im Gespräch mit dem Berliner AK wurde dann noch ersichtlich, dass es auf dem Poststadion ein Problem mit Gruppen gibt, die keine Zeiten angemeldet haben, trotzdem auf den Plätzen spielen, Müll wie Zigarettenstummel und Glasscherben hinterlassen und aggressiv auf die Mannschaften reagieren, die eigentlich diese Zeiten reserviert hätten. Eine Minderung dieser Probleme könnte dadurch erfolgen, dass sich die Platzwarte mehr mit den Vereinen absprechen und früher eingreifen, wenn Unbefugte die Sportstätten nutzen.

 

Zu 7: Zudem braucht das Poststadion ein neues Müllkonzept. Es gibt im Moment weder Mülltrennung, noch ist die Aufteilung der vorhandenen Mülleimer sinnvoll. Auf dem Lichtplatz (Platz 3) sind auf einer Seite des Platzes 7 Mülleimer angebracht, auf der anderen gar keiner.

 

Zu 8: Bisher kaufen die Vereine selbst Tore, um Spielfähig zu sein. Eine Entlastung würde es darstellen, wenn das Bezirksamt auf den Sportfelder selbst Tore bereitstellt, die normalerweise zu einem Fußballfeld dazugehören.

 

Zu 4, 5 und 9: Ein weiteres Problem ist die derzeitig 100%ige Auslastung. Teilweise müssen sich 3-4 Mannschaften ein Feld teilen. Das Problem ließe sich langfristig etwas abmindern, wenn die BIM endlich anfangen würde, den Jugendplatz wiederherzurichten. Auch eine andere Verteilung der Zeiten könnte das Problem etwas abmildern. Gerade Kinder und Jugendliche können nur bis 20 Uhr die Sportstätten nutzen. Von denen gibt es am Poststadion in den Jugendabteilungen der Vereine viele. Wenn dann aber in der Zeit von 18:30 bis 20 Uhr kleine Betriebssportgruppen ganze Felder bekommen, die dann von den Jugendabteilungen nicht genutzt werden können, ist die Nutzung und Auslastung nicht optimal. Erwachsene können später trainieren als Kinder und Jugendliche.

 

Andreas Böttger, sowie die anderen Mitglieder der Fraktion DIE LINKE.